{Blaubeeren}

Jedes mal wenn ich ein „dunkles“ Bild fotografiere, ist es eine kleine Herausforderung.
Denn es gibt einfach (auf jeden Fall für mich) kein Patentrezept, was das Set angeht!
Was bei „einem“ Bild gut funktioniert hat, geht bei dem „anderem“ voll in die Hose.

Aber eigentlich muss man sich nur fragen:

  1. Was habe ich? (Was genau ist mein Foodobjekt? Welche Struktur hat es, möchte ich diese stark betonen? Ist es dunkel oder hell, reflektiert es stark oder ist es matt, usw…)
    Vor allem bei den dunklen mystischen Bilder entscheidet sich je nach Art meines Food-Objektes (hell auf dunkel oder dunkel auf dunkel) schon schnell, ob ich mein Set eher seitlich zum Fenster aufbaue oder lieber im Gegenlicht.
    Man sollte sich also schon vorher Gedanken zum Endresultat machen und nicht blind drauflos fotografieren und überlegen:
  2. Was will ich (also wie soll mein Foto nachher aussehen)

Wenn man das erstmal weiß,  ist man schon einen großen Schritt weiter!
Jetzt kann man mit dem Arrangieren von seinem Foodobjekt beginnen, in meinem Fall den Blaubeeren. Ich mache das auf einem Tisch, den ich drehen kann! Also nur für den Fall, dass ich den Winkel zum Licht noch ein wenig verändern will.

Da es ein dunkles Bild werden sollte und auch die Blaubeeren dunkel sind, kam für mich diesmal kein Backlight in Frage,
da mir hier die Kontraste zu sehr verschwinden und das Erbniss eher diesig werden würde.

Ich entscheide mich also für seitliches Fensterlicht (ich habe übrigens ein Nord-Ost-Fenster, was sich vor allem für die Available Light Fotografie wunderbar eignet, da das Licht immer ziemlich konstant ist 🙂

Wie ihr auf dem Bild seht, habe ich den Hintergrund nur sehr niedrig abgedunkelt. Auf der einen Seite wollte ich den Untergrund zwar dunkel haben, aber ich wollte auch das Licht von hinten noch nutzen, um die Beeren plastischer wirken zu lassen.
Das Licht links vom Fenster wollte ich natürlich nicht, jedenfalls nicht im direkten Bereich der Blaubeeren. Das Licht von oben hätte die Beeren zu stark aufgehellt, also habe ich aus Pappe eine Art Brücke gebaut, genau über den Blaubeeren: Abschatter von links, rechts und oben.

Das seitliche, indirekte Licht, hat die Beeren schön leuchten lassen. Das Licht von hinten hat die Beeren plastischer wirken lassen….damit aber das Licht von seitlich hinten nicht zu krass war, kam noch ein Diffusor vor dem Fenster zum Einsatz.

Hier seht ihn nun das SOOC und das Bild nach meiner Lightroombearbeitung.
Ich nutze Lightroom am liebsten zur Grundbarbeitung… also Belichtung, Weißabgleich, Kontraste…. eben weil alles reversibel ist 😉
Sollte mir nachher etwas doch nicht gefallen, kann ich es ganz schnell ändern.

In Photoshop erfolgt dann der Feinschliff. Ich arbeite sehr gerne mit Farbebenen und da ist mir Photoshop einfach viel lieber, weil man über die Ebenenmasken wesentlich exakter arbeiten kann als in LR.  Dies ist jedenfalls mein Finales Bild! Ich hoffe es gefällt euch!

Available Light I Nikon D700 I 105mm I F/7.1 I ISO 125 I 1/3sec

 

Ja, im Grunde war’s das eigentlich schon. Natürlich führen immer viele Wege nach Rom… dieser hier ist meiner 🙂

Ach und sorry für die furchtbar unordentlichen Setbilder. Ich sollte mir echt mal angewöhnen vorher aufzuräumen 😉

 

 

 

2 Kommentare

aliasemma - August 2, 2017 - 10:28 pm

Oh, das freut mich sehr Stephanie 🙂
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar <3

Stephanie - August 2, 2017 - 9:52 am

Hallo liebe Heike,
Wirklich ein tolles Bild! Ich finde es toll, wie detailliert du alles beschreibst, das macht es für so Anfänger wie mich toll nachvollziehbar. Fast wie ein kleines Coaching!
Vielen Dank dafür!
Lg
Stephanie

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